Am vergangenen Mittwoch lud der zuständige Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf den Gemeindevorstand und die Gemeindevertretung zu einem Informationstermin vor Ort in der Känguruinsel ein.
Er führte den Anwesenden die aktuelle Situation mit einigen Zahlen vor Augen. Im Vergleich zur letzten Migrationswelle kommen seit Frühjahr 2022 ca. 3x so viele Menschen in den Kreis.
Um den angespannten Wohnungsmarkt und die Gemeinden zu entlasten, hat sich der Kreis dazu entschlossen zentrale Großunterkünfte zu errichten und betreiben. Alternativ würden kontinuierlich Flüchtende den Gemeinden zugewiesen, was irgendwann auch die Belegung von Sporthallen u.ä. zu Folge hätte. Dies soll unbedingt vermieden werden.
Bereits Ende November wurde die Halle der Känguruinsel durch den Kreis angemietet. Der Bürgermeister wurde zwar darüber informiert, hat hier aber kein Mitspracherecht. Der Mietvertrag läuft vorerst auf ein Jahr.
Zu uns werden nur Flüchtende aus der Ukraine kommen. Hier handelt es sich vor allem um ganze Familien – nicht wie bei häufig Alleinreisenden Männer aus Afghanistan und Syrien.
Hier hat der Kreis bereits in Lindenfels gute Erfahrungen gemacht diese Gruppen zu trennen.
Nach der Erstaufnahme in Gießen, werden dem Kreis zur Zeit ca. 60 Personen die Woche zugeteilt. Diese werden in der Zeltstadt in Bensheim registriert. Da Flüchtende aus der Ukraine direkt einen Aufenthaltsstatus haben und arbeiten dürfen beginnt auch bereits hier die Betreuung durch das Jobcenter.
Die ersten Flüchtenden werden in Groß-Rohrheim ab dem 23.01. erwartet. Ärztliche Versorgung und Security werden ständig vor Ort sein. Für die Verpflegung sorgt der Betreiber. Es gibt eine Ein- und Ausgangskontrolle und das ganze Gelände ist umzäunt. Das Jobcenter wird von Anfang Deutschunterricht und weitere Maßnahmen anbieten. Das staatliche Schulamt ist bereits informiert und vorbereitet. Hier muss man aber erst auf die Zusammensetzung der Ankommenden warten um reagieren zu können.
Viele Fragen konnte Herr Schimpf und seine Mitarbeiter beruhigend beantwortet. Insgesamt bekamen die Anwesenden den Eindruck, das hier schon viel Erfahrung bei der Organisation gewonnen wurde und man bemüht ist ständig zu optimieren.
Auf die Frage warum Gemeindevertretung und Bevölkerung erst so spät informiert wurde, führte Herr Schimpf aus, dass er den Bürgermeister bereits im November über die Anmietung informiert hatte. Erst im Januar hatte man sich jedoch entschlossen die Unterkunft tatsächlich herzurichten. Da der Kreis keine Objekte mehr findet, hatte man sich im November spontan entschlossen das Objekt „auf Vorrat“ anzumieten.
Herr Schimpf möchte auch regelmäßig im Austausch mit Gemeinde und Bevölkerung bleiben und hat weitere Infotermine angekündigt. Auch wie wir Rohrheimer die Unterkunft unterstützen können.
Wir können nur hoffen das dieser sinnlose Krieg bald endet!